Schallwellen an Grenzflächen
Die auf die Wand auftreffende Schallleistung wird zu einem bestimmten Teil reflektiert. Der Rest wird in der Wand absorbiert (dissipiert) oder breitet sich von dort weiter aus.
„Handelt es sich bei dem Hindernis z.B. um eine Wand (oder Decke), deren flächenbezogene Masse m“W groß gegenüber der in der auftreffenden Welle mitbewegten flächenbezogenen Luftmasse m“A ist, mit dem Wellenwiderstand Z0 = ρ0*c0 = 408 Pa s m-1 (bei 20°C und 105 Pa),
der Kreisfrequenz ω = 2πf,
der Dichte ρ0 = 1,2 kg/m3,
und der Schallgeschwindigkeit c0 = 340 m/s,
so wird nur ein kleiner Teil der Schallleistung durchgelassen oder fortgeleitet.“
Wie stark eine Grenzfläche absorbiert oder reflektiert, hängt von dem Impedanzsprung zwischen den Medien ab, die von dieser Grenzfläche geteilt werden (siehe Gleichung 5.2.c ). Achtung, mit Grenzfläche meine ich jetzt nicht die ganze Wand, sondern die Grenzfläche zwischen dem Medium Luft und zB dem Medium Beton. Jedes Medium wirkt mit einem bestimmten Wellenwiderstand der Ausbreitung des Schalls entgegen. Dieser Widerstand (=Impedanz) des schallleitenden Mediums wird auch Schallkennimpedanz genannt (Görne 2006, S.29). Näheres dazu in den Kapiteln Schallschutz und Raumakustik.