Körperschall
Körperschall bezeichnet mechanische Schwingungen in festen Körpern. (Möser/Kropp 2010, S.1).
Er ist für dieses Projekt vor allem deshalb interessant, weil vibrierende Festkörper ihre Schwingungsenergie auch zu einem unterschiedlich großen Teil (wieder) an das umgebende Medium abgeben. Vibrationen werden also zu möglicherweise störendem Luftschall (Müller/Möser 2004, S.326). Bei den Überlegungen zur Lüftung, aber auch als Grundlage für das Wissen über die Funktionsweise der Vorsatzschale (siehe Schutz vor Luftschallübertragung) ist die Kenntnis dieser Vorgänge in Festkörpern von Relevanz, gilt es schließlich, den Schallenergietransport zu und von benachbarten akustischen Quellen und Empfängern zu verhindern (Schallschutz).
Was man tun kann um Körperschall wirksam an der Ausbreitung zu hindern habe ich im Kapitel Schutz vor Körperschallübertragung zusammengefasst.
Im Unterschied zu Gasen widersetzt sich ein Festkörper nicht nur jeder Änderung seines Volumens, sondern auch seiner Form. Das passiert, wohl sehr einfach ausgedrückt, aufgrund der Tatsache, dass die einzelnen Moleküle steifer verbunden sind. In Festkörpern entstehen dadurch auch Schubspannungen, die dazu führen, dass sich nicht nur Kompressionswellen, sondern auch Schubwellen sowie Kombinationen aus beiden ausbreiten (Möser/Kropp 2010, S.39).
Von besonderer Bedeutung für die Bauakustik ist die Biegewelle. Sie ist hauptverantwortlich für die abgestrahlte Schallleistung von ebenen Bauteilen, wie Wänden und Decken in Gebäuden (eingespannte Platten) (Fasold/Veres 2003, S.259f). Um eine effiziente Luftschalldämmung zwischen Räumen zu erreichen, ist es natürlich förderlich, wenn das trennende Bauteil möglichst wenig Luftschall aufnimmt und abgibt. Mehr zu den Biegewellen und ihren teilweise eizigartigen Eigenschaften folgt im Kapitel Schutz vor Luftschallübertragung vor allem im Abschnitt Koinzidenz.